5.3 Anrufen

Das Anrufen ist die Grundfunktion der Gegensprechanlage - sie ermöglicht Ihnen, eine Verbindung mit anderen Endgeräten in IP-Netzwerken herzustellen. Die Interkoms 2N IP unterstützen das erweiterte SIP-Protokoll und sind mit renommierten Herstellern der SIP-Zentralen und Endanlagen kompatibel und durch sie zertifiziert – CISCO, Avaya, Broadsoft u.a.


Das Interkom unterstützt bis zu fünf parallel laufende Anrufe – 1 ausgehenden und bis 4 eingehende. Nur einer der laufenden Anrufe kann aktiv sein – der Audiostream ist mit dem Mikrophon und dem Lautsprecher und der Videostream mit der Kamera verbunden. Die anderen Anrufe sind immer nicht aktiv – das Mikrophon und der Lautsprecher sind leise gestellt und das Interkom empfängt nur die DTMF-Zeichen, mithilfe deren die andere Seite das Interkom steuern kann – Profile, Nutzer aktivieren/deaktivieren u.Ä.

Die Interkoms werden gewöhnlich vor allem für ausgehende Anrufe verwendet und eingehende Anrufe sind immer inaktiv – das Mikrophon und der Lautsprecher sind leise gestellt. Sie können sie jedoch so konfigurieren, dass eingehende Anrufe aktiv sind und mit einem Klingelton signalisiert werden, siehe Kapitel 5.3.1 Obecné nastavení. Man kann den eingehenden Anruf mittels der Tasten * und # auf der nummerischen Tastatur annehmen und beenden.

Die Interkoms 2N IP verwenden für die Codierung (ggf. Kompression) die Audiostream-Protokolle G.711, L16, G.722 und G.729 (nach der Eingabe des Lizenzschlüssels). Die Breitbandcodecs L16 und G.722 sind nur bei ausgewählten Interkoms 2N IP verfügbar. Für die Kompression des Videostreams werden die Codecs H.263 oder verwendet H.264. Mittels der Einstellung in der Registerkarte Audioanschl. Video können Sie Ihre Codecpräferenz wählen.

Erklärung der Begriffe der IP-Telefonie

  • SIP (Session Initiation Protocol) – Protokoll für die Übertragung der Signalisierung der Telefonanrufe, das in der IP-Telefonie verwendet wird. Das Protokoll dient primär dem Anknüpfen, der Beendigung und der Umleitung von Verbindungen zwischen zwei SIP-Anlagen (in diesem Fall dem Interkom und einem anderen IP-Telefon). SIP-Anlagen können eine Verbindung direkt unter sich (Direct SIP Call – direktes Anrufen) anknüpfen, sie werden jedoch dafür gewöhnlich einen oder mehrere Server – SIP-Proxy und SIP-Registrar benutzen.
  • SIP-Proxy – ein Server im IP-Netz, der für die Umleitung der Anrufe (Übergabe des Anrufs an eine weitere Entität, die näher am Ziel ist) verantwortlich ist. Auf dem Weg zwischen den Teilnehmern können ein oder auch mehrere SIP-Proxy sein.
  • SIP-Registrar – ein Server im IP-Netz, der für die Registrierung der Teilnehmer in einem bestimmten Netzteil verantwortlich ist. Die Registrierung der SIP-Anlage ist in der Regel eine notwendige Bedingung dafür, dass der Teilnehmer für die anderen unter einer bestimmten Telefonnummer erreichbar wird. Der SIP-Registrar und der SIP-Proxy werden sehr oft gemeinsam auf einem Server installiert.
  • RTP (Real-Time Transport Protocol) – Protokoll, dass das Standardformat der Pakete für die Audio- und Videoübertragung in IP-Netzen definiert. Die 2N IP Interkoms nutzen dieses Protokoll für die Übertragung des Audio- sowie Videostreams im Verlauf des Anrufs. Die Parameter (Portnummern, Protokolle und Codecs) der Streams werden mittels des SDP-Protokolls (Session Description Protocol) definiert und ausgehandelt.

Die Interkoms 2N IP unterstützen drei Arten der SIP-Signalisierung:

  • mittels des UDP-Protokolls, was die übliche nicht gesicherte Signalisierungsart ist
  • mittels des TCP-Protokolls, was eine weniger verbreitete, dennoch empfohlene Art der nicht gesicherten Signalisierungsart ist
  • mittels des TLS-Protokolls, wo die SIP-Nachrichten gegen Abhören und Modifikation durch einen Dritten gesichert sind (gilt nicht für die Modelle 2N IP Base, Uni)

Hier ist eine Übersicht dessen, was Sie im Kapitel finden: